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Gemischeinstellung, schlechtes CO
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05.11.2025, 18:43
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Gemischeinstellung, schlechtes CO
Guten Tag, habe Dank der vielen Themen hier meine ZZR wieder flott für den TÜV bekommen.
Dachte ich... leider schafft sie die AU nicht. CO liegt bei 9,5... Gemischschraube habe ich auf 2,5 Umdrehungen eingestellt. Synchronisiert ist sie auch. Woran kann ein hoher CO Gehalt liegen? Weitere Infos: Habe die verharzten Vergaser überholt und gereinigt. Gemischschraube ist neu gekommen (von Keyster). LLD und Schwimmernadelventil samt Sitz kamen ebenfalls neu. Schwimmer sind korrekt eingestellt, so wie es laut Reparaturbuch gemacht werden soll (mechanisch eingestellt und mit Schlauch nochmal die Höhe geprüft). ZK sind neu, Öl ist neu. Laufleistung ca 42tkm. Es wurden vor meiner Zeit und auch bei mir viele Startversuche unternommen bei der sie z.T. nur auf 2 Zylindern lief. Ich musste sie nach der Reparatur lange laufen lassen damit sich der Ölnebel ausm Auspuff endlich legt (vermutlich hatte sich viel angesammelt). Trotzdem passt der CO Gehalt nicht. Ist 2,5 Umdrehungen zu viel? Die alten Schrauben waren 4 Umdrehungen raus!! Ich frage mich wie sie vorher wohl lief.... Würde sie jetzt einfach auf 1,5 Umdrehungen runterstellen? Standgas ist zurzeit auch sehr empfindlich. Geht schnell mal aus oder dreht 3000 U/min. Die 1400 U/min hält sie aber auch, nach bisschen fummelei .... Bin irgendwie ratlos. |
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06.11.2025, 01:58
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
Zündkerzen neu - daran liegt es schonmal nicht.
Es gibt so viele Fehlermöglichkeiten... Mal von oben anfangen: Kompression OK? Stimmt das Ventilspiel? Besser etwas zu groß als zu eng. Sind die Kerzenstecker OK? Zündkabelseelen nicht wegoxidiert und fest in Stecker und Zündspule? Zündspulen OK? Zündgeber fest, Abstand OK? Alle Kabel im Zündsystem OK, Stecker nicht korrodiert? Luftfilter sauber und original, Ram-Air-System frei? Filter und Schläuche vom Ram-Air suber und nicht geknickt - obwohl das nur Einfluß bei höheren Geschwindigkeiten hat? Alle Ansaugstutzen dicht? Kannst Du (bitte NUR im Freien, am besten mit Feuerlöscher oder Wassereimer zur Hand!) prüfen: Bei laufendem Motor die Stutzen zwischen Vergaser und Zylinderkopf nacheinander mit Startpilot, Bremsenreiniger oder ähnlichem einsprühen. Wenn die Drehzahl hochgeht ist an dem Stutzen was undicht. Hast Du die Vergaser ultraschallgereinigt oder "nur" saubergemacht? Die Gemischschrauben regeln den Benzinfluß, wenn da durch die winzigen Kanäle im Vergaserkörper keine Luft ankommt kannst Du drehen wie Du willst... Stimmen die Düsengrößen? Nicht nur draufgucken, sondern mit einer Düsenlehre nachmessen - es gibt Profis, die sie aufreiben um keine größeren kaufen zu müssen. Und Vollprofis, die versuchen sie mit Drähten zu reinigen... Alle Dichtungen und O-Ringe der Vergaser OK? Schwimmerventile und ihr Sitz OK? Sind die Gemischschrauben vom vorderen Kegel her und die Dichtungen identisch zu den originalen? Also Länge und Kegelwinkel der Schraube, Durchmesser und Schnurstärke der Dichtungen? Bei Keyster kann man manchmal Pech haben. Sind sie korrekt montiert, also Schraube - Feder - Scheibe - Dichtung? Standard ist übrigens 1,5 Umdrehungen 'raus - bei 2,5 läuft zu viel Sprit durch. Sind die Chokekolben unbeschädigt, die Bohrungen glatt und sauber und die Dichtungen noch gut? Gehen alle vier Kolben ganz zurück, wenn der Chokehebel zurückgeschoben wird? Das Gestänge frei und leichtgängig? Auf einen Fehler hier in der Gegend würde Deine Beschreibung des instabilen Leerlaufs hindeuten. Erst wenn das alles paßt und OK ist macht ein Einstellen und Synchronisieren Sinn: Motor starten und warmlaufen lassen, bis er ohne Choke einen stabilen Leerlauf hat. Mit der Einstellschraube auf ca. 1.100 Upm einstellen. Jetzt wirds fummelig: Am ersten Vergaser die Gemischschraube langsam 'reindrehen, bis die Drehzahl merklich absinkt. Jetzt langsam wieder 'rausdrehen und die Umdrehungen merken, die Drehzahl steigt zunächst wieder an. Wenn sie dann merklich absinkt um die Hälfte der gemerkten Umdrehungen 'reindrehen. Wenn nötig, die Leerlaufdrehzahl wieder einstellen, dabei ruhig ein paar Mal Gas geben und sehen wo sie sich einpendelt. Dasselbe nacheinander mit den anderen Vergasern machen, nach jedem wieder die Leerlaufdrehzahl korrigieren. Jetzt können als letztes die Vergaser synchronisiert werden. Der absolute Unterdruck ist relativ unwichtig, Hauptsache die Unterschiede sind möglichst gering. Und für später: Die Leerlaufdrehzahl nicht zu niedrig einstellen, die Ölpumpe braucht mindestens 1.000, besser 1,100 Umdrehungen um ausreichenden Druck aufzubauen. |
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06.11.2025, 09:34
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
@mööööp, vielen Dank für diese sehr ausführliche Antwort! Ich werde mal nacheinander drauf eingehen.
Kompression habe ich nicht gemessen. Ventilspiel habe ich, muss ich zu meiner Schande gestehen, noch nicht geprüft. Stecker, Kabel, Elektrik von der Zündanlage war soweit okay. Nichts korridiert oder brüchig. Luftfilter ist neu, RAM-System ist frei und ordentlich verlegt. Ansaugstutzen habe ich zwar nicht abgesprüht, hatte sie mir aber penibel angeguckt. Gummi war noch nicht hart und keinerlei Risse oder Porösität zu erkennen. Vergaser habe ich komplett zerlegt, Ultraschall gereinigt und neue LLD, neue Schwimmernadel inkl Sitz und natürlich neue Dichtungen verbaut. Auch die benzinstutzen zwischen den Vergasern sind neu abgedichtet sowie die Luftanschlüsse und die Kühlwasseranschlüsse von der Vorheizung. Die HD habe ich original belassen mit der 135er Düse. Diese musste ich zwar mehrfach schallen, aber dann gingen diese auch sauber. Membrane sind ebenfalls neu und korrekt eingebaut. Gemischschraube habe ich leider nicht mit der alten verglichen. Aber auch hier ist Dichtung, Scheibe, Feder, alles korrekt zusammengebaut. Chokekolben und das Gestänge arbeiten sauber und schließen alle 4 vernünftig. Einstellung mit 2,5 war dann zuviel von mir. Das könnte zum hohen CO passen. Werde sie nochmal reindrehen und nach deiner Anleitung vorgehen beim einstellen. Danke schonmal für die ausführliche Antwort |
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06.11.2025, 15:42
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
Moin,
Du kannst, wenn sie kalt ist, direkt nach dem Start ´mal an die Krümmer fassen, ob sie gleichmäßig heiß werden. Aber schnell, bevor Du Dir die Finger verbrennst. Da merkt man schnell, ob ein Zylinder nicht richtig mitgeht, sofern der Krümmer nicht doppelwandig ausgeführt ist. Und dann ´mal ne halbe Stunde mit Vollgas über die Bahn brennen und das Ding richtig heiß fahren. Kann schon helfen. Vielleicht. Oder auch nicht. Viel Erfolg. (Das getunte Moped eines ganz entfernten Bekannten hatte die gleichen Symptome[untenrum schlecht und CO egal]) |
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08.11.2025, 18:36
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
Kleines Update. Die Einstellung der Gemischschraube ist nun auf 1,5 gedreht.
Das CO ging leider nur auf 7,5 zurück. Ich werde sie jetzt ein wenig fahren und dann nochmal testen. Also, über den Winter hinweg heißt es weiter probieren. |
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08.11.2025, 20:35
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
Zu hoher CO-Wert deutet auf zu fettes Gemisch oder/und schlechte Verbrennung.
Leerlaufdüse zu groß, Gemischschraube mit falschem Kegel, Hauptdüsenstock ausgeschlagen, Düsennadel verschlissen oder zu hoch gehängt, Gasschieber klemmen leicht offen usw. usf. Viel Glück bei der Forschungsreise, halt' uns auf dem Laufenden! |
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09.11.2025, 10:36
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
Wie hast Du denn die Synchronisation hinbekommen, wenn sie keinen ordentlichen Leerlauf hat?
{sonntags morgens im Forum : PROKRASTINATION} |
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11.11.2025, 12:49
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
@mööööp, von deinen genannten Punkten erscheint mir die LLD als wahrscheinlichste Fehlerquelle. Habe diese von einem Chinaset verbaut (jahhaaaaa, schande über mein Haupt). Ich vermute dass der angegebene Durchmesser nicht mit dem originalen übereinstimmt.
Werde die originalen gründlich im Ultraschallbad reinigen und als nächstes testen. @schnellster Wispertaler, die Maschine hält ja mit ein bisschen Fummelei ihr Standgas. Konnte sie dann synchronisieren. Werde diese aber nochmal wiederholen, da ich nur 2 Uhren habe. Ich musste ständig umstecken um alle miteinander abzugleichen. Möchte aber gern nochmal feinjustieren mit 4 Uhren. Werde also weiterhin euch hier updaten. Vielen dank für die zahlreichen Tipps. |
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05.12.2025, 18:25
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
So, die originalen LLD sind wieder drin nachdem ich sie aufwendig gereinigt habe.
Die neue Gemischschraube habe ich akribisch mit der alten verglichen, diese sind identisch. Die Ansaugstutzen sind kein bisschen porös oder rissig, sie sind sogar noch ziemlich elastisch für ihr Alter. Aaaber, habe dann den 'Auspufftest' gemacht. Tatsächlich will der 1.Zylinder (in Fahrtrichtung linker Zylinder) nicht mitlaufen. Soviel zum Update. Zündkerzen sind zwar neu und auch auf Funktion geprüft, werde mir aber nun nochmal das Zündsystem genauer anschauen und vllt da dann den Fehler finden? Ein nicht mitlaufender Zylinder passt auf jeden Fall zur Diagnose das zu viel unverbrannter Kraftstoff im Abgas ist. Immer gern her mit euren Tips! Ihr habt mir bisher schon super weitergeholfen. Werde aber natürlich auch die SuFu benutzen. Grüße |
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06.12.2025, 06:23
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
Und Ventilspiel und Kompression noch nicht geprüft?
Nicht verzetteln sondern systematisch vorgehen! |
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11.12.2025, 09:22
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
@schnellster Wispertaler,
Zu meiner Schande muss ich gestehen diese beiden Sachen noch nicht gemacht zu haben. Nun habe ich mir ein Kompressionsprüfer gekauft und mal gemessen. Zylinder 1: 8 bar Zylinder 2: 14bar Zylinder 3: 13,5 Bar Zylinder 4: 10 Bar Die Zündkerze von Zylinder 1 wirkte im Gegensatz zu den anderen 3 (die schwarz sind) nahezu unbenutzt. Zylinder 1 wird wohl nicht ordentlich mitlaufen. Das passt zum Symptom dass zu viel Sprit im Abgas ist. Werde als nächstes das Ventilspiel prüfen. Befürchte zurzeit aber das schlimmste... Ärgere mich selber diese einfache Messung nicht direkt gemacht zu haben. Gebe demnächst nen update zum Ventilspiel. Dauert alles ein wenig, da ich zurzeit nur selten zum schrauben komme. |
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12.12.2025, 15:59
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
Hallo Alexander,
Du traust Dich nicht an das Ventilspiel, weil Du privat nur mit 2-Taktern und als KFZ-Mechatroniker auch nichts mehr damit zu tun hattest, außer man arbeitet an Oldtimern oder Sportwagen. Ist aber in dem Fall ganz einfach. Für die schnelle Fehlereingrenzung genügt es, die äußeren Zylinder mit einer 10er Fühlerlehre oder etwas vergleichbar dünnem zu prüfen, ob überhaupt Spiel vorhanden ist. Das geht ganz schnell. - Es ist kein Spiel vorhanden: Mögliche Ursache gefunden, Ventile ordentlich einstellen, beten, hoffen. - Es ist Spiel vorhanden: Die Ventile schließen und sind nicht Ursache des geringen Kompressionsdrucks. Dann müssen die Ventile jetzt nicht eingestellt werden, hat sich vielleicht sogar erübrigt. Jetzt besteht noch die Möglichkeit, daß die äußeren Vergaser nicht öffnen, z.B. wegen einer defekten Membran. Um das auszuschließen, die Vergaser nochmal lösen und zurücksetzen, daß der Motor frei atmen kann. Dann Kompressionsdruckprüfung. Dann Weihnachtsmarkt. Dieser Artikel wurde mit natürlicher Intelligenz erstellt und kann Fehler enthalten. |
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13.12.2025, 00:01
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
Gute gebrauchte 600 er Motoren kosten beim Björn aus dem 600 er Forum ca 300 Euro. Wenn das Moped weiterleben soll kein Problem.
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13.12.2025, 14:25
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
(11.12.2025 09:22)IckeWieder schrieb: Links sind für Gäste , nicht aktivierte Accounts sowie Nullposter unsichtbar. Bitte registriere Dich erst als Mitglied im Forum, aktiviere Deinen Account oder schreibe Deinen ersten Beitrag. Klick hier zum registrieren, oder hier um den den Aktivierungscode erneut zu erhalten.@schnellster Wispertaler, Hast Du nach der ersten Messung mal ein Schnapsglas Motoröl in jeden Zylinder gekippt, und dann nochmal gemessen? Wenn die Kompression dann gleich bleibt, liegt der Fehler bei den Ventilen: Zu geringes Spiel (billig) oder Ventilsitz verbrannt (teuer). Steigt die Kompression merklich an, dann hast Du ein Problem mit den Kolben/Ringen/Zylindern -> sehr teuer... P.S.: Eine schwarze Zündkerze deutet auf ein weiteres Problem hin: Entweder Wärmewert zu hoch, also 10er statt 9er Kerze, falscher Zündzeitpunkt, Zündkabel schadhaft, Zündspule am Ende (aber dann sind immer zwei Kerzen betroffen), zu viel Sprit, mangelnde Kompression... |
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16.12.2025, 15:40
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RE: Gemischeinstellung, schlechtes CO
(12.12.2025 15:59)Schnellster Wispertaler schrieb: Links sind für Gäste , nicht aktivierte Accounts sowie Nullposter unsichtbar. Bitte registriere Dich erst als Mitglied im Forum, aktiviere Deinen Account oder schreibe Deinen ersten Beitrag. Klick hier zum registrieren, oder hier um den den Aktivierungscode erneut zu erhalten.Hallo Alexander, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich merke dass ich total "raus" bin und mit 4Taktern nur wenig zu tun hatte. Zumindest wenn es an die Innereien im Motor geht... Zu lange in meinem Job zwar mit Auto und der Reparatur dessen zu tun gehabt, aber da es sich ausschließlich um Neuwagen handelte, geraten solche Sachen ins vergessen... Danke für das Verständnis und die Geduld mit mir. Zusätzlich kommt einfach mein Zeitmangel hinzu... Aaaaber, Winter ist lang. Ich werde die beschriebenen Dinge (auch das was @Möööööp schrieb) probieren um den Schaden weiter einzugrenzen. |
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