Ist Niedertourig fahren schlecht?
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09.06.2012, 10:06
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
(02.06.2012 18:25)zottel schrieb: Links sind für Gäste , nicht aktivierte Accounts sowie Nullposter unsichtbar. Bitte registriere Dich erst als Mitglied im Forum, aktiviere Deinen Account oder schreibe Deinen ersten Beitrag. Klick hier zum registrieren, oder hier um den den Aktivierungscode erneut zu erhalten.@Luke Die "Verglasung" ist ein Begriff, der eine Ablagerung oder Einbrennung von Schmierstoffen unter Druck und Hitze beschreiben soll. Gut erkannt, das hat nichts mit Glas zu tun In einem Motorraum kann dies ein feiner Ölfilm auf den Ventilen sein, der eine Verglasung hervorruft. Und ja..., auch minderwertige Bremsscheiben können verglasen.Dabei ist es aber nicht Öl das dies erbringt, sondern der Bremsbelag (Graphit). Also lösch diesen Begriff am besten wieder, kommt bei deinem Moped bestimmt nie vor!...und auf Wikipedia ist er in dem Zusammenhang auch nicht zu finden... oder schon? Ich hab ned geschaut..... |
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09.06.2012, 10:28
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
zum thema last und drehzahl könnte man dissertationen schreiben, aber hier würde das zu weit führen... denn wahrscheinlich würde das kein mensch lesen.
ich versuche mich mal kurz zu halten: bei heutigen motoren gibt es einige dinge, die variabel sind, andere faktoren, die fest sind. zu den festen faktoren gehören unter anderem die verdichtung und die steuerzeiten. zu den variablen luftzufuhr, spritmenge (hängen unmittelbar miteinander zusammen) öldruck (hängt von der drehzahl ab) und arbeitsdruck (welcher wiederum von luft und sprit abhängt) was wir als fahrer letztlich steuern ist die luftzufuhr, also den öffnungswinkel der drosselklappe (heißt so, weil wir eigentlich weniger drosseln als mehr gas geben ohne diese klappe(n) würde der motor ständig mit höchster drehzahl laufen) was passiert nun im motor? erst einmal haben die oben genannten fest vorgaben. fahren wir als bei 2000u/min durch einen ort und halten diese drehzahl konstant, dann ist der vorhandene öldruck in ordnung, die luft und spritmenge sind durch den öffnungswinkel der DK begrenzt, somit auch der arbeitsdruck gering. dies ist in sofern wichtig, als dass die belastung der lager (hauptlager der kurbelwelle und insbesondere die pleuellager) hier direkt abhängig sind. jetzt mal als gedankenkonstukt: wir fahren durch einen ort, 2000u/min, geringe last und hinterm ort geht es relativ steil eine passstraße hoch. jetzt wollen wir nicht beschleunigen, sondern die geschwindigkeit halten: was wir machen müssen, ist gashahnaufdrehen. folge: mehr luft, mehr sprit, mehr last und somit auch mehr BElastung auf allerlei komponenten im motor. problem hier: die ölpumpe hängt am antrieb und braucht eine bestimmte drehzahl um genügend druck aufzubauen. da liegt letztlich der hase im pfeffer. vollbepackt mit tollen sachen, sozius oder sozia und vielleicht noch einem fässchen, welches wir ständig vor uns her tragen, ist bei einem "aufstieg" die belastung relativ hoch. bei diesen besagten 2000u/min müssen wir immer weiter den hahn aufdrehen um nicht langsamer zu werden, somit steigt also der arbeitsdruck. folge bei hohen arbeitsdruck, geringer drehzahl und somit geringem öldruck und deshalb dünnem ölfilm auf den gleitlagern am pleuel und der kurbelwelle: es kann zum "aufschlag" kommen und so zu riefen in den lagern. das ist nicht ganz gesund für den motor. deshalb: wer mit sack und pack die eigernordwand hochdackeln möchte, sollte dies vielleicht mit konstanter geschwindigkeit machen, aber vielleicht nicht mit möglichst niedriger drehzahl. gegen ein konstantes fahren mit geringer drehzahl ohne starkes beschleunigen ist nichts einzuwenden, da hier die belastungen relativ gering ding. erst bei steigenden belastungen wird es hier kritisch. im übrigen: bei minderwertigem sprit ist das risiko um ein vielfaches höher, dass es zu schäden kommt. stichwort: klopfen, denn beim klopfen steigt der arbeitsdruck um faktor 5-10. und das kann ganz schnell zu schäden führen. wenn es unklarheiten gibt, dann nachfragen. werde versuchen es zu erklären. wer ergänzungen und/oder berichtigungen hat, darf diese natürlich auch mitteilen. gruß Lukas |
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09.06.2012, 10:41
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
gut geschrieben und auch für mich als nichttechniker nachvollziehbar;
ich vergleiche es immer ein bisschen mit radfahren, weil da bin ich der motor wenn ich im hohen gang spazieren fahre und am berg geschwindigkeit halten möchte, spüre ich in meinen pleuel und kolben mehr druck und belastung: mein meniskus meldet sich und die wadeln brennen - ergo: runterschalten, drehzahl erhöhen und bewegte teile im motor schonen.. soviel vom laien holger... |
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09.06.2012, 10:43
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
@Holger&Luke.
Zwei ganz gute Veranschaulichungen! |
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09.06.2012, 11:19
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
@Holger: genau so und nicht anders!
wenn last benötigt wird, dann wird auch drehzahl benötigt. das ist schonender. gruß Lukas |
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09.06.2012, 12:18
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
Was hab ich nur angerichtet indem ich diesen Thread eröffnet habe?
Ne ich fahr ne ZZR weil ich in den Kurven liegen und auf der Gerade fliegen will. Ich hab ja auch auf vier Rädern 170 PS auf 2 Liter mit DSG und Common Rail Diesel, einfach weil ich die Kraft abrufen kann wenn ich will. Das bedeutet ja nicht automatisch, dass ich dauernd wie ein Irrer durch die Gegend heize. Die Gewissheit zu haben dass man kann wenn man will und nicht verzweifelt wenn man muss, ist befriedigender als dauernd wie ein gestörter Kopf und Kragen zu riskieren. (Und das meine ich bitte allgemein gesprochen und jetzt nicht auf irgendwen hier bezogen!!) Darum ZZR. So. Zum Thema runterschalten bei Mehrbelastung. Irgendwie spürt man das doch sowieso wenn man drauf sitzt, dass jetzt n anderer Gang notwendig wird. Habe bei den letzten Fahrten öfters auf den Tourenzähler geschaut und ich fahre zwar meist mit hohen Gängen, aber wenn ich Leistung abrufe (überholen, in Kurven rein und wieder raus etc.) dann kommen die unteren Gänge zum Zug und somit wieder mehr Drehzahl. Und zum Thema anderes Bike. Habe gestern beim Auffahren von ner Ampel auf die Autobahn ne BMW 1000 RR hinter mir gelassen und dann erst in die zweite geschaltet Denke nicht dass ich dass mit der VN1400 auch hinbekommen hätte |
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09.06.2012, 13:14
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
@Fargo: dein besagtes gefühl, dass ein anderer gang nötig wäre, hat leider nicht jeder.
dieses unwissen führt dazu, dass es zu schleichenden motorschäden kommt, insbesondere dann, wenn ein fahrzeug danach andere lasten erfährt. gruß Lukas |
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09.06.2012, 16:21
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
Ja das verstehe ich.
Kann mir das nur so erklären dass es ja beim Auto auch nicht anders ist. Bin ja auch jahrelang mit Schaltung gefahren und da merkt man doch genauso wenn der Motor sich quält. Für mich muss die Bewegung der rechten Hand einen unverzögerten Einfluss auf die Geschwindigkeit haben. Andernfalls bin ich wohl im falschen Gang Und das ist sowohl bei 500 als auch bei 1400 ccm so Anders natürlich, aber trotzdem spürbar. |
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10.06.2012, 00:08
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
[/quote] Zitat von Zorro
Ach so ich bin mit Regenkombi und Rucksack nur 280 gefahren. Muss ich mir jetzt einen Roller kaufen? [/quote] Rüdiger, Wir kennen uns ja auch persönlich und das ja schon länger. Ich wundere mich awa immer wieder was du hier für Schwachsinnige Antworten gibts . Weißt du was, von mir aus kannst du auch 396 mit Regenkombi fahren, solange du auf der Landstraße hinter her kommst Du schreibst am besten nix mehr auf diesen Beitrag, sage einfach nur Bescheid wann du , Klaus , Slippy und ich ne Runde drehen können . |
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10.06.2012, 02:14
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
Kinder jetzt lasst mal gut sein und unserem gemeinsamen Hobby frönen ohne sich dabei in die wolle zu bekommen.
Denke der Hinweis dass ich Chopper fahren soll beruht auf einem Missverständnis |
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10.06.2012, 12:46
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
Zitat: Zitat von Zorro (10.06.2012 00:08)Saarlänna schrieb: Links sind für Gäste , nicht aktivierte Accounts sowie Nullposter unsichtbar. Bitte registriere Dich erst als Mitglied im Forum, aktiviere Deinen Account oder schreibe Deinen ersten Beitrag. Klick hier zum registrieren, oder hier um den den Aktivierungscode erneut zu erhalten.Rüdiger, Das ist nur der Unterschied im Umgang mit Forumsmitgliedern in Euerem Forum und hier! Das wollte ich nur nochmal klar stellen. Hier wird Respekt "Groß geschrieben" Und Neid kam bei Deiner Antwort zum Vorschein. Sonst nichts......ist meine Meinung!! Schönen Tag noch. |
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13.06.2012, 00:00
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RE: Ist Niedertourig fahren schlecht?
@Camelomer
"Verglasung" bei Bremsen bezieht sich auf die Bremsbeläge. Das passiert gerne bei Dosen, wenn die Damen und Herren kilometerlang die Berge runter fahren und die ganze Zeit leicht bremsen. Dabei berührt der Belag nur an wenigen Punkten die Scheibe, wird dort immer heißer, bis der Belag anschmilzt. Nach dem Abkühlen entsteht eine glasartige Stelle. Diese wird zumeist bei der nächsten richtigen Bremsung wieder weg gerubbelt. Wer es aber übertreibt, kann damit seine Bremsbeläge ruinieren. Wenn zuviel verglast, ist der Reibwert viel zu niedrig und es rubbelt sich nichts mehr weg. Dass sich Verbrennungsrückstände auf Ventilen ablagern, kann durchaus passieren. Diese sind aber nicht wirklich schädlich und ab und an mal richtig Gummi auf der Bahn brennt die zumeist wieder weg. Wirklich witzig ist, dass die Additive in SuperPlusUltimatehastenichgesehen dagegen vorbeugen können. Wirklich sinnvoll kann die Plörre also für Blümchenpflücker sein. Aber verkauf das mal unter dem Aspekt. @Luke Klingt sinnig, was Du schreibst, ist aber leider nicht richtig. Tut mir leid, ich hätte es schon nach Deinem ersten Post richtig stellen sollen, aber ich saß auf der Leitung. Ich wusste, dass das nicht richtig ist, aber ich kam zum Verrecken nicht mehr drauf, was daran nicht stimmt. Deshalb habe ich Dich gebeten, noch etwas dazu zu schreiben. Die Sachlage verhält sich so: Der Öldruck, den die Olpumpe aufbringt liegt allgemein zwischen 0,5 und 3 Bar Überdruck. Die Drücke in den Gleitlagern können problemlos mehrere hundert Bar erreichen. Übliche Verbrennungsdrücke eines Ottomotors liegen zwischen 40 und 60 Bar. Ich möchte jetzt nicht zu theoretisch werden, aber die Maximaldrücke im Lager liegen locker drüber. Das schafft keine Ölpumpe. Sie muss nur das Öl zum Lager befördern, mehr nicht. Der Öldruck im Lager entsteht folgendermaßen: Die Welle ist in ihrem Außendurchmesser etwas kleiner, als der Innendurchmesser des Lagers (Lagerspiel). Dadurch ergibt sich ein Spalt zwischen Welle und Lager. Dieser Spalt ist in Kraftrichtung kleiner, als auf der entlasteten Seite, wo das Frischöl auch durch die Ölbohrung zugeführt wird. Durch die Drehung der Welle wird nun Öl in diesen Spalt gepresst. Dadurch entstehen die hohen Öldrücke, die die Welle von der Lagerschale fern halten. Dies funktioniert schon bei wesentlich niedrigeren Drehzahlen, als wie wir sie kennen. Ein Schiffsdiesel dreht zwischen 60 und 250 U/min und dort funktioniert es auch Das Ganze nennt sich hydrodynamische Schmierung. Bei der hydrostatischen Schmierung liefert die Ölpumpe höhere Drücke. Das kommt unter Anderem bei Werkzeugmaschinen zum Einsatz, wo aus Genauigkeitsgründen die Welle immer mittig im Lager gehalten werden muss und die auftretenden Kräfte eher gering sind. Bei niedrigen Drehzahlen Vollgas geben schadet also eher dem Ego, weniger den Lagern. |
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